Logo: Wort? Bild? Marke?

DesignShorts#1: Logos repräsentieren die Marke und ihre visuelle Form im Kompaktformat

In den DesignShorts stellen wir die unterschiedlichen Designelemente vor, die im Rahmen eines Corporate Design Prozesses entwickelt werden. Wir erläutern, worauf es bei Gestaltung und Einsatz der einzelnen Elemente ankommt – unserem Namen entsprechend natürlich kurz und knackig. 

Die Beispiele, die wir zeigen, stammen aus unserem Portfolio. Wir gehen dabei auf grundsätzlich interessante Dinge und spezielle Aspekte der vorgestellten Projekte ein. Damit wollen wir einen Einblick in die Materie geben und transparent machen, welche Überlegungen uns in unserer Arbeit leiten – ohne den Anspruch, das jeweilige Thema allumfassend darzustellen. Wir stellen die einzelnen Elemente des Design in der Reihenfolge vor, in der der Gestaltungsprozess ablaufen könnte. Im echten Leben findet dieser Prozess oft nicht linear, sondern iterativ statt und wir entwickeln Logo, Schrift, Icons etc. meist parallel oder ineinander übergehend. 

Wenn wir Euch mit unserer Begeisterung für gutes Design anstecken können, freuen wir uns – und über Fragen und Feedback natürlich sowieso. 

Logos begleiten uns Tag für Tag und auf Schritt und Tritt. Sie sind möglichst unverwechselbare Kennzeichen von Produkten, Organisationen oder Veranstaltungen. 

Wir sehen oder übersehen sie (weil sie uns schon so bekannt sind), wir tragen sie voller Stolz oder versuchen, sie zu verdecken. Die meisten von uns sind selbst Teil eines Zusammenschlusses von Menschen, die ein Logo verbindet – mal lokal, mal global. Das griechische Wort “ Logós” steht für Lehre, Wort, Rede, Sinn. Die Hauptaufgabe eines Logos ist, Identität, Positionierung und Werte des Produkts oder Unternehmens widerzuspiegeln. Es muss leicht wiedererkennbar sein und die Zielgruppen irritationsfrei ansprechen. 

Designprozesse starten oft mit der Gestaltung eines Logos, das meist aus der Kombination einer Wort- und Bildmarke besteht. Damit wird zugleich festgelegt, welche Schriften, Farben und Formen das jeweilige Unternehmen oder die Marke repräsentieren sollen. Diese Entscheidungen treffen wir auf der Basis der Positionierung. Die Grundlage dafür liefern bei uns oft die Ergebnisse eines Werteprozesses

Ein gutes Logo ist schnell erfassbar, unverwechselbar und verfügt über eine emotionale Komponente. Es ist über Landes- und Kulturgrenzen hinweg visuell verständlich, ohne missverstanden zu werden und hat eine gestalterische Originalität, die es im rechtlichen Sinne schützenswert macht. Ein wichtiger technischer Aspekt kommt hinzu: die Reproduzierbarkeit in möglichst vielen Größen und Formaten, bei der die Erkennbarkeit erhalten bleibt. 

Vier Beispiele aus unserem Portfolio bieten einen Einblick in das weite Spektrum der Logogestaltung

Altersvorsorge – und zwar nachhaltig

Die Verka zeichnet sich im großen Kreis der Anbieter von betrieblicher Altersvorsorge durch ihre konsequent nachhaltige Ausrichtung bei der Auswahl der Anlagen aus. Das Logo macht diesen Nachhaltigkeitsansatz in Form des integrierten Blattelements sichtbar. Die markante Lücke zwischen Schrift und Blatt bietet Potenzial, damit formal zu spielen - zum Beispiel bei der Gestaltung von Icons und Infografiken. 

Farben und Schrift verbinden die Eigenschaften, die die Verka ausmachen. Der Wunsch nach Sicherheit der Anlage wird durch das dunkle Blau und die technische Anmutung repräsentiert, die konsequent nachhaltige Ausrichtung durch das Grün und die abgerundeten Ecken. 

Mehr Einblicke:  
Zur Website der Verka
Einblicke in den gesamten Werte- und Designprozess mit & für die Verka

 

Hotel – fesselnd anders

 

In der Berliner Söthstraße 7 befindet sich das ehemalige Frauengefängnis. Es wurde 1906 erbaut und galt für seine Zeit als besonders fortschrittlich. Bis 2010 saßen dort noch Frauen im offenen Vollzug ein, heute wird das Gebäude gerne als Filmkulisse und für Fotoproduktionen genutzt. Für die geplante Umnutzung als Restaurant und Hotel entwarfen wir das Corporate Design. 

Das Logo greift die besondere Historie mehrfach auch. Die Bildmarke nimmt die Kratzspuren von Fingern an Zellenwänden auch und gibt die Hausnummer 7 als typische Strichliste wieder.  

Die gewählte Kombination der beiden Schriften spielt auf Alter und Beschaffenheit des Gebäudes an. Die serifenlose Gotham in Majuskeln (Großbuchstaben) repräsentiert die massiven und vergitterten Gemäuer, die Le Jeune in Minuskeln (Kleinbuchstaben) und im kursiven Schriftschnitt das Alter des Gebäudes. Sie spannt damit den Bogen von der Gänsehaut erzeugenden Geschichte des Hauses zur sinnlichen Umnutzung. Die eingesetzten Farben zitieren die Gitter (kobalt) und die markante Farbe der Brüstungen und Handläufe (rot). Der beabsichtigte historisierende Gesamteindruck wird durch die zentrierte Ausrichtung der Logo-Elemente noch unterstrichen. 

Aftersales-Strategien für gesteigerte Performance

aseshift verbindet Automobilleidenschaft mit Business Development-Strategien und entwickelt daraus neue Einkaufs- und Vertriebsmodelle für Automobilhersteller im Aftersales. 

Im Rahmen eines Umfirmierungsprozesses entwickelten wir Naming und Marke. Die Wortkombination von „base“ und „shift“ drückt für die Zielgruppe verständlich den Wechsel von einem bisherigen Level auf ein höheres Level aus. Diese Botschaft wird durch die Linien, die vor und nach dem Schriftzug gesetzt sind, verstärkt. Die gewählten Farben unterstreichen den dynamischen Gesamteindruck: Das dunkle Blau sorgt für die in dieser Branche sehr gefragte Seriosität, das grelle Grün steht für den Einsatz für beste Performance. Die Marke wird fast ausschließlich digital eingesetzt, das erlaubt uns, nicht häufig verwendete Farbtöne einzusetzen, die im regulären Vierfarbdruck nur schwer darstellbar sind.

Auch die gewählten Schriften spannen den Bogen von Seriosität zu Performance: Die etablierte Serifenschrift Charter steht für Erfahrung und vermittelt eine gewisse Tiefe, die klar und effizient gestaltete Fabriga betont das Leistungspotenzial. Im Endergebnis vereint die Marke in der Namensgebung wie in der visuellen Darstellung durch das Logo das Ziel des Unternehmens: Die Steigerung der Performance. 

Mehr Einblick: Website von baseshift

Druckproduktion mit höchstem Anspruch

Königsdruck Berlin gehört seit 3 Jahrzehnten zu den kreativsten, fortschrittlichsten und renommiertesten Offsetdruckereien Deutschlands. Das engagierte Team lebt den Anspruch, für seine Kunden außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. 

Für Königsdruck haben wir ein Logo entwickelt, das die gesamte Marke auf den Punkt bringt: Die zentrierte Ausrichtung zahlt sowohl auf den Namen König als auch auf die Positionierung als Marktführer ein. Die Bildmarke greift den Namen auf und spiegelt die hohe fachliche Qualität der leidenschaftlichen Druckspezialisten wider. Denn der saubere Druck von Verläufen und filigranen Elementen (wie hier bei der Krone die extreme Verjüngung von der Fläche zu den Spitzen) erfordert großes Können und viel Liebe zum Detail. Die ausdrucksstarken Farben transportieren den Geist von Königsdruck visuell: Die Leidenschaft, mit der sie einfallsreiche, einzigartige und hochkarätige Druckerzeugnisse produzieren. Diese Farbigkeit aus der Wort-Bild-Marke setzen wir im gesamten Corporate Design ein. Je nach Anwendung plakativ oder akzentuiert.

Bei der Schrift fiel die Wahl auf die Neue Kabel. Sie ist die für aktuelle typografische Anforderungen überarbeitete Version der Kabel, einer Schrift, die in den 1920er Jahren aus Art-Deco-Elementen und konstruierten, geometrischen Formen entworfen wurde. Eine Schrift, die je nach Schriftschnitt ganz unterschiedlich wirken kann und seit Jahrzehnten Designer und designaffine Menschen begeistert – also genau die Zielgruppen des Unternehmens.

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