Chef oder Coach: Eine Frage der Führung

Warum Ihre Führungskultur einen entscheidenden Einfluss auf die Produktivität Ihres Unternehmens hat.

Die Kultur eines Unternehmens ist nicht das Produkt zufälliger Ereignisse oder äußerer Gegebenheiten, auf die wir keinerlei Einfluss haben, und auch keine feste, unveränderbare Größe. Die Kultur eines Unternehmens ist Ausdruck dessen, was das Unternehmen ist – seiner Identität. Will das Management positiv auf die eigene Unternehmenskultur einwirken, lohnt es sich, sich bewusst und zum Thema zu machen, welche Werte man als Unternehmen verkörpert, wie man miteinander umgeht, wie man Beziehungen pflegt, wie man kommuniziert – innerhalb des Unternehmens und außerhalb. Zugegeben, die Entstehung einer bestimmten Unternehmenskultur ist ein wechselseitiger Prozess: Einerseits wird ein Unternehmen durch seine Mitarbeiter und den Führungsstil der Führungskräfte geprägt, andererseits passen sich diese dem Unternehmen an.

Als Führungskraft können Sie auf diesen Prozess einwirken – mit Ihrer Führungskultur.

Auch Führungskultur ist kein festes Konstrukt. Das Verständnis darüber, welchen Führungsstil eine gute Führungskraft pflegen sollte, hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, und führt weg von einer autoritären hin zu einer gemeinschaftlichen, kooperativen Führung. Für Führungskräfte stellt sich damit die Frage: Sind sie Chef oder Coach?

Der französische Begriff „Chef“ kommt von dem lateinischen Wort für Kopf, nämlich „caput“. Der Chef ist der Kopf der Gruppe, der Abteilung, der Firma, der Organisation. Die Person – im engeren Verständnis dieses Begriffs – die die Richtung vorgibt, über alle Inforrmationen verfügt, Entscheidungen fällt und entschlossen voran geht. Die Mitarbeiter führen aus und folgen ihrer Führung.

Der englische „Coach“ hingegen geht auf die „Kutsche“ (frz. coche) zurück. Diese war bekanntermaßen viele jahrhundertelang ein prominentes Fortbewegungsmittel. Der Coach versteht Führung anders: Seine Management-Aufgabe, sein Thema ist es, seine Mitarbeiter vorwärtszubringen. Das ist keine Abwertung seiner Führungsaufgabe, sondern eine Umwertung. Der Coach fördert seine Mitarbeiter in ihren Stärken und Interessen, lässt ihnen Raum zum Lernen und zur Entfaltung. Er fördert die persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden. Und das kommt nicht nur dem Einzelnen, sondern dem gesamten Unternehmen zugute. Denn der Mitarbeitende wird als ganzer Mensch wahrgenommen und nicht als funktionierende Arbeitskraft.

Ein solches Führungsverständnis fördert die Motivation der Mitarbeitenden, weil sie ihnen ermöglicht, selbstbestimmter und engagierter zu arbeiten, und erhöht letztlich die Produktivität der gesamten Organisation.

Mit Ihrer Führungskultur prägen Führungskräfte also nicht nur die Unternehmenskultur, das Management beeinflusst auf diese Art auch maßgeblich den unternehmerischen Erfolg.

Was ist Ihr bevorzugter Führungsstil: Chef oder Coach?

Entscheiden Sie selbst. Sie können der Chef sein, der die Mitarbeiter anführt und mit fester Stimme und bestimmten Schritten die Richtung vorgibt. Oder Sie können der Coach sein, der im Sinne von Leadership seine Mitarbeiter fördert, ihnen die Möglichkeit gibt, zu lernen und damit zur persönlichen Entwicklung wie zum wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens beiträgt. Sie haben es in der Hand.

Führungsstil und Führungskultur

Die Evolution von Führungs- und Unternehmenskultur war Thema unseres Workshops am 7. November 2016. Martin Permantier, Geschäftsführer der SHORT CUTS GmbH, skizzierte in seinem Vortrag die Evolution der Führungskultur und zeigte die Zusammenhänge zwischen Führung und Unternehmenskultur auf.. 

Der Workshop fand in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Great Place To Work®, der AOK Nordost, der Business-Coachin Birgit Permantier, dem Beratungsunternehmen Visio Real Consult und Tilman Möller von FitGutScheinstatt.