Wie können sich Führungskräfte zu echten Persönlichkeiten entwickeln?

Dieser Frage geht Anke Lüneburg in ihrem neuen Buch auf den Grund und stellt ihr Konzept einer echten Führungskräfte-Ausbildung dar.

 

Über Co-Create, dem Netzwerk für Führungskräfte, die voneinander lernen wollen, ist Anke Lüneburg mit Martin Permantier verbunden. Gerne geben wir ihr in unserem Blog Gelegenheit, ihr Konzept der Ausbildung für Führungskräfte vorzustellen.

5 Gründe für eine echte Führungskräfte-Ausbildung

Warum Unternehmen und Institutionen eine umfassende und qualitätsvolle Führungskräfte-Ausbildung anbieten sollten

1. Deutschland ist auf der ganzen Welt bekannt für sein gutes Ausbildungssystem - es gibt jedoch kein Pendant für eine echte Führungskräfteausbildung.

Einige Konzerne haben eine strategische Personalentwicklung und bereiten ihre Führungskräfte umfassend auf ihre Aufgaben vor. Aber auf die anderen kommt es an – und das ist die Mehrheit in Deutschland!

Kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen sowie öffentliche Institutionen werfen häufig genug ihre besten Fachkräfte „ins kalte Wasser“

Oft ohne Vorbereitung; ohne zu prüfen, ob sie wirklich am besten geeignet wären und ohne zu klären, wer zumindest einen Teil der Fachaufgaben übernimmt.

In der Folge entstehen durch zu wenig Zeit für Mitarbeitende Kommunikationsprobleme und Konflikte, das Betriebsklima verschlechtert sich, Mitarbeitende kündigen innerlich und die Arbeitsleistung sinkt. 

Wie anders könnte es sein, wenn Führungskräfte umfassend auf ihre Tätigkeit vorbereitet würden – und nicht nur - wenn überhaupt - im „Schnell“-Seminar, wo sie einige Tools und Managementskills kennenlernen.

 

2. Führen lernen ist wie einen neuen Beruf lernen. 

Führungskräfte brauchen im Umgang mit Menschen und Organisationen ein anderes, neues Wissen, als sie es in der Berufsausbildung oder im Studium gelernt haben.

Sie brauchen das Bewusstsein, dass Führen eine eigene Aufgabe ist, die sehr viel Zeit kostet, wenn man sie gut machen will.

Sie brauchen ein positives Menschenbild und das Wichtigste: Eine innere Haltung als Führungskraft. „Wer bin ich als Person?“, „Welche Stärken habe ich?“, „Wofür stehe ich?“ oder „Welche Werte habe ich?“ sind wichtige Fragen, mit denen sich Menschen mit Führungsverantwortung beschäftigen sollten. In der nebenstehenden Grafik des Baumes bilden diese Fragen die Wurzeln für den „Baum der Führung“ – ohne diese gute Verwurzelung kann der Stamm – die innere Haltung – nicht wachsen.

©Anke Lüneburg Strategien + Potenziale

 

3. Das benötigte Wissen für Führungskräfte ist sehr umfassend. 

Welche Bedürfnisse haben Menschen? Was treibt sie an? Wie erkenne ich ihre Potenziale? Diese Fragen können Führungskräfte nur beantworten, wenn sie ihr Wissen über Menschen und ihre Einzigartigkeit erweitern. Und vor allem sich selbst gut kennen! Wie agiere und reagiere ich in bestimmten Situationen?

Was brauche ich, um gut arbeiten zu können? Wie kann ich mich selbst gut führen?

Organisationen und ihre Strukturen, Funktionsweisen und Entwicklungsphasen sind der nächste Punkt – wie wollen Führungskräfte ohne dieses Wissen ihre Organisation verändern (Stichworte wie agiles Unternehmen, Fehlerkultur, digitale Zukunft, Organisationsentwicklung etc.)?

Die hohe Kunst der Kommunikation sowie Konflikt(lösungs)kompetenzen gehören ebenso zum Wissen von Führungskräften – und nicht nur in der Theorie! Es braucht Zeit, Kommunikation gut zu lernen, um professionell damit umzugehen.

Und schließlich das Wissen über Führung und Leadership: Wie möchte ich führen? Wie sorge ich für Klarheit? Wie setze ich Ziele? Was ist bedeutet Leadership?

Zusammenfassend geht es um die eigene persönliche Profilbildung als Führungskraft jedes Teilnehmers, denn jeder und jede wird anders führen.

Auf Basis dieser Grundlagen, die durch die Baumkrone in der Grafik symbolisiert werden, kann jede/r sein Wissen um weitere Techniken und Methoden ergänzen..

 

4. Die Führungskräfte-Ausbildung hat eine ebenso hohe Qualität wie andere Ausbildungen und endet mit einer Prüfung.

Sie soll im besten Fall zwei Jahre dauern und sieben fünftägige Module umfassen. Die Module sollen von einem/ einer verantwortlichen Haupt-Ausbilder/in sowie unterschiedlichen Trainer/innen und Coaches begleitet und gestaltet werden und außerhalb des Arbeitsplatzes stattfinden.


©Anke Lüneburg Strategien + Potenziale

Zwischen den Modulen soll die Kommunikation zwischen den Teilnehmer/innen in Peergroups weiterlaufen sowie Übungen erfolgen, z.B. indem Führungssituationen getestet und bewertet werden. Auch Einzelcoachings sind sinnvoll sowie Zeiten zum Nachdenken und Reflektieren. Die Leistungen werden durch Lerntagebücher mit Aufgaben sowie durch eine Hausarbeit mit Präsentation zum Abschluss überprüft.

Kleine Unternehmen können sich mit Unternehmen anderer Branchen zusammenschließen, um eine ausreichend große Zahl (maximal 12) von Teilnehmer/innen für eine Ausbildungsgruppe zu erreichen - wenn Vertraulichkeit und eine klare Zielsetzung gewährleistet ist.

Auch an Hoch- oder Meisterschulen könnten erste Kurse zum Thema „Profilentwicklung für Führungskompetenzen“ starten, zum Beispiel in vier Blöcken mit je 1,5-2 Tagen. Studierende wünschen sich Wissen kombiniert mit praktischen Übungen, um zu lernen, was alles zur Führungsverantwortung gehört.

 

5. Nur durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung können sich Menschen zu authentischen, inspirierenden Führungspersönlichkeiten entwickeln.

Eine echte Ausbildung sorgt für ein tieferes Sinnverständnis von Führung. Dazu gehört die Verantwortung für das Unternehmensklima und die Unternehmenskultur, das Erkennen der Werte und Spielregeln sowie das passende Handeln. In der Ausbildung entdecken die Teilnehmer/innen ihre Potenziale und deren Nutzen für ihre Führungsaufgaben. Sie erfahren, was ihre Mitarbeitenden für ihre Arbeit brauchen und lernen Werte wie Vertrauen und Respekt und deren Bedeutung für das Unternehmen kennen. Darüber hinaus erleben sie in der Ausbildung einen geschützten Raum, in dem sie bei Bedarf Selbstkorrekturen vornehmen und lernen können, mit Verantwortung umzugehen.

Einer der wichtigsten Punkte ist, dass sie auf Stress, Alltäglichkeit und Krisen in der Führungslaufbahn vorbereitet sind und lernen, diese als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen.

Gemeinsam mit den anderen Teilnehmer/innen bauen sie ein Netzwerk auf, das ihnen in ihrer späteren Laufbahn nutzen wird.

Wichtigstes Ziel der Ausbildung ist das Gewinnen der inneren Haltung als Führungskraft bzw. der eigenen Profilbildung: So bin ich als Führungskraft! So führe ich, diese Ziele habe ich, das erwarte ich von meinen Mitarbeitenden. Mir ist bewusst, wie wichtig die Ausgewogenheit von Klarheit und Empathie in meinem Führungshandeln ist.

Fazit: Unternehmen und öffentliche Institutionen, die in eine echte Ausbildung investieren, investieren in die Zukunft.

Führungskräfte mit einer inneren Haltung übernehmen Verantwortung für ihre Mitarbeitenden und erwarten Gleiches von ihren Mitarbeitenden. Sie sorgen dafür, dass sich alle weiterentwickeln können und sorgen gemeinsam für eine gute Unternehmenskultur sowie für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Ja, eine solche Ausbildung ist zeit- und kostenintensiv – und wird sich doch rentieren: Durch weniger Konflikte, weniger Krankmeldungen und höhere Leistungen – die Sie in Zeiten des digitalen Wandels brauchen.

Und: Sie gewinnen durch eine gute Unternehmenskultur, die u.a. aus guter Führung entsteht, neue Mitarbeitende!

Junge Menschen sehen heute genau hin, wo sie sich bewerben – und verlassen eine Organisation wieder, wenn das Klima nicht stimmt. 

Gesundheitsmanagement besteht weniger aus Obstkörben und Sportangebot, sondern aus Wahrnehmung der Mitarbeitenden, Zeit für sie und Wertschätzung ihrer Leistung. Fachkräftemangel kann auch organisationsinterne Ursachen haben – sehen Sie genau hin und holen Sie sich ggf. Unterstützung.

Mehr über eine echte Führungskräfte-Ausbildung erfahren Sie im neuen Buch "Auf dem Weg zur Führungskraft"

 

 

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